Samstag, 28. März

Taizé-Andacht

Für heute um 18 Uhr laden die Jugendlichen der Gemeinde zur Taizé-Andacht ein.

In der Kirche können wir diese Andacht nicht feiern. Aber wer sagt denn, dass wir sie deswegen gar nicht feiern können! Wir feiern zuhause - feiern Sie mit!

Vorbereitung

Man lege bereit: eine Kerze, eine zweite Kerze oder Teelicht, Streichhölzer, einen Stein, eine Blume oder irgendeinen schönen Ast vom Spaziergang oder ähnliches.

Eine Anmerkung vorweg: In dieser Andacht verlinken wir auf mehrere Lieder, die bei Youtube anzuhören sind. Bei einigen dieser Lieder wird Werbung angezeigt, worauf wir leider keinen Einfluss haben. Wir bitten diese Werbung einfach zu ignorieren.

Und nun kommen Sie herein in unsere festlich erleuchtete Kirche und feiern Sie die Taizé-Andacht mit uns!

Eröffnungswort

Wie schön, dass ihr zu Hause dabei sein könnt. Dies wird eine völlig andere Taizé-Andacht als die, die wir noch Ende Februar gemeinsam in der Nikodemuskirche gefeiert haben. Wir hoffen, dass wir bald wieder „in echt“ zusammen sein und singen, beten, bitten, danken und sprechen können.

Viele von uns erleben ihren Alltag gerade völlig anders als noch vor einigen Wochen. Die Zeit vor all den Beschränkungen, die wir erfahren, scheint meilenweit entfernt zu sein. Manche gehen zur Arbeit, manche müssen sich mit dem Arbeiten von zu Hause aus arrangieren, viele davon zusätzlich ihre Kinder betreuen und beschäftigen. Die einen genießen die Entschleunigung des Alltags, die anderen empfinden dies als schwere Last.

Wir fragen uns: Wie lange wird diese Zeit noch andauern? Sie hat gerade erst begonnen, wie wird es mir in der nächsten Woche, im nächsten Monat gehen? Der Haussegen hängt schief, wie ist das wieder gerade zu biegen? Wie können wir so ungewohnt eng beieinander sein? Ohne die gewohnten Alltagsbeschäftigungen? Was macht es mit mir und mit uns, wenn wir aus dem herausfallen, was wir für normal halten? Und wie soll es „danach“ weitergehen? Sind all die Neuregelungen und Beschränkungen wieder ausnahmslos rückgängig zu machen und die Einschränkungen der Grundrechte in ein paar Monaten schnell wieder vergessen? Welche Spuren wird diese Zeit hinterlassen? Welche unangenehmen Spuren? Welche vielleicht auch bereichernden Spuren? Für uns, unsere Gesellschaft, unsere Welt?

Wir laden dazu ein, in alldem zur Ruhe zu kommen. Vor Gott kommen, uns auf uns, auf unsere Mitmenschen und auf Gott besinnen, dazu ist nun Zeit.

Möge diese Zeit des Betens, Nachdenkens, Singens, Hörens und der Stille euch zu dem führen, was wir inneren Frieden nennen, der immer und auch gerade jetzt ein Geschenk ist.

Die Lieder sind verlinkt und können gern einfach angehört oder natürlich auch mitgesungen werden.

Aus Psalm 90

Herr, du bist unsre Zuflucht für und für.
Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!
Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. 
Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, sie sind wie ein Schlaf, wie ein Gras,
das am Morgen noch sprosst, das am Morgen blüht und sprosst und des Abends welkt und verdorrt.
Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen, und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahinmüssen.
Denn unsre Missetaten stellst du vor dich, unsre unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesicht.
Darum fahren alle unsre Tage dahin durch deinen Zorn, wir bringen unsre Jahre zu wie ein Geschwätz.
Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre,
und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe;
denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.
Wer glaubt's aber, dass du so sehr zürnest, und wer fürchtet sich vor dir in deinem Grimm?
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. 
HERR, kehre dich doch endlich wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig!
Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.
Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange plagest, nachdem wir so lange Unglück leiden. 
Zeige deinen Knechten deine Werke und deine Herrlichkeit ihren Kindern. 
Und der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unsrer Hände bei uns.
Ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!

Aus Psalm 139

HERR, du erforschst mich und kennst mich.
Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.
Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege.
Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht alles wüsstest.
Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.
Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?
Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.
Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein –, so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag.
Finsternis ist wie das Licht.
Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe.
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Es war dir mein Gebein nicht verborgen, da ich im Verborgenen gemacht wurde, da ich gebildet wurde unten in der Erde.
Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.
Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken!
Wie ist ihre Summe so groß!
Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand: Wenn ich aufwache, bin ich noch immer bei dir.
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine.
Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.

Gedanken zu 1. Korinther 13

Vielleicht.

Vielleicht ergeht es auch Dir so.
In diesen seltsamen Tagen:
Deine Pläne sind auf den Kopf gestellt.
Deine Sicherheiten sind in Frage gestellt.
Viele behaupten vieles - das sei mal so dahingestellt.
Du fühlst Dich weggestellt.
Besuch wird abbestellt.
Und es stellen sich Dir dennoch tausend Fragen.
Weil alle in Habachtstellung.
Und das Leben gefährdet ist.
In diesen seltsamen Tagen.
Deine Beziehungen verändern sich.
Du hast Sehnsucht.
Musst verzichten.
Auf Gewohntes.
Auf Freiheit.
Selbstbestimmung.
Sicherheit!
Auf Begegnungen mit anderen Menschen.
Vielleicht auf Deine Arbeit.
Oder auf ein lang geplantes Fest mit denen, die Du lieb hast.
Die Pandemie stellt uns vor Herausforderungen.
Und sie schränkt uns ein.
Vieles von dem, was unser Leben ausmacht: „Findet nicht statt“.
Stattdessen „Stay home!“. #WIRBLEIBENZUHAUSE
Du bist allein. Du fühlst dich vielleicht allein.
Und doch - dafür hat einer gesorgt, ganz ohne zu hamstern:
Wird es Frühling.
Er sucht sich seinen Weg.
Steckt seine Fühler durch die noch so kleinsten Ritzen.
Frühlingsblumen strecken ihre Köpfe durch die Erde.
Himmelssüchtig.
Zeigen: Frühling findet statt!
Sonnenlicht findet statt!
Leben findet statt.
Und am Abend, wenn der Tag sich neigt, ist der Mond am Firmament.
Nachtleuchten findet statt!
Glaube findet statt!
Hoffnung findet statt!
Und die Liebe findet statt!
Die Liebe ist nicht abgesagt.
Im Gegenteil: Einer hat sie angesagt. Ganz laut. 
Dir zum Leben.
Amen.

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei.
Die Liebe aber ist die größte unter ihnen.
(1. Kor 13,13)

Steffi Sander, Pastorin in Groß Midlum, Hinte und Westerhusen

Stille

Gedanken von Frère Alois, Taizé

Frère Alois, einer der Brüder aus der Gemeinschaft in Taizé, schreibt auf der Homepage:

„Neben den Vorsichtsmaßnahmen und den Änderungen im Alltag, die nötig sind, stellen wir uns aufgrund dieser unerwarteten und außergewöhnlichen Krise viele Fragen. Wir spüren das Leid und die Angst der Opfer, der Kranken und deren Familien sowie all jener, die von den wirtschaftlichen Auswirkungen hart betroffen sind. Wir denken im Gebet an all diese Menschen. (…)

Mit verschiedenen Abschottungsmaßnahmen und hygienischen Vorkehrungen wird die Ausbreitung eingedämmt. Aber vergessen wir nicht den Schatz, den menschliche Beziehungen darstellen. Halten wir Kontakt – durch einen Anruf, einen kleinen Gruß – mit denen, die ganz besonders einsam und allein sind, allen voran mit den alten Menschen, den Schwächsten und denen, die bereits unter einer anderen Krankheit leiden oder zusätzlich noch ein schweres Schicksal tragen müssen.“

Lied

In manus tuas

(Text zu deutsch: In deine Hände, Vater, befehle ich meinen Geist.) 

Gebetsgarten

Für alles, was uns belastet, legen wir einen Stein vor unserer Kerze ab.

Für alles, wofür wir danken, legen wir eine Blume o.a. vor unserer Kerze ab

Für alles, worum wir Gott bitten, zünden wir ein Teelicht oder eine zweite Kerze an der bereits brennenden Kerze an.

Segen

Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Amen.

Einladung zu Tee und Gebäck...

... muss zwar entfallen, kann aber trotzdem als Abschluss allein oder mit der Familie/ Mitbewohnern genommen werden.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit euch und wünschen euch Zuversicht, Durchsicht und den Mut, trotz aller Schreckensnachrichten auch die guten Nachrichten von Nächstenliebe und Fürsorge wahrzunehmen und dankbar zu sein über das Leben, das uns geschenkt ist.