Karfreitag

Orgelmusik zum Karfreitag

Johannes Brahms: Choralbearbeitung zu "O Haupt voll Blut und Wunden"

Zum Karfreitag hören wir eine Choralbearbeitung zu EG 85 "O Haupt voll Blut und Wunden" von Johannes Brahms. Es spielt Dietmar Zeretzke an der Orgel der Petrikirche in Kleefeld.

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Johannes Brahms: Choralbearbeitung zu "O Haupt voll Blut und Wunden"

Kreuz, auf das ich schaue

Es gibt unzählige Kreuzesdarstellungen, jede hat eine eigene Ausdrucksform. Ich lade ich Sie ein, die unterschiedlichen  Kreuze der Petrikirche zu betrachten und zu bedenken.

Altes Altarkreuz

Früher hat dieses Kreuz auf dem Altar gestanden, inzwischen wird es im Archiv aufbewahrt. Es ist die Darstellung von Karfreitag, der leidende sterbende Jesus.

Schwarz sind die Balken, die Gestalt gekrümmt mit Dornenkrone. INRI – Jesus von Nazareth, König der Juden.

Kinder können sich einfühlen: Das tut doch weh. Die Dornen, die Nägel. Der weint.

In jedem Gottesdienst beten wir das Glaubensbekenntnis:

… gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben …

Leid und Gewalt bringt dieses Kreuz zum Ausdruck – die Frage der Schuld steht im Raum. Pontius Pilatus hat sich die Hände in Unschuld gewaschen und zugleich das Todesurteil gesprochen; das Volk hatte ihn vor wenigen Tagen noch mit Hosianna-Rufen empfangen und schrie jetzt: „Kreuzige ihn“.

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – Jesu Worte am Kreuz, überliefert im 22. Psalm.

Passion in unserer Zeit – viele Ereignisse, werden uns täglich vor Augen geführt: Flüchtlinge, die ertrinken; Menschen, die einander Gewalt antun, unschuldige Opfer …

Kreuz, auf das ich schaue mit vielen Fragen!

Pastorin Christel Lucht

Foto: Barbara Helbich

Texte und Lieder zum Karfreitag

Es schmerzt uns, dass wir an unserem höchsten Feiertag keinen Gottesdienst miteinander feiern können. Vielleicht mögen Sie - für sich oder mit Ihrer Hausgemeinschaft - einige der Texte und Lieder lesen (oder singen?), die für diesen Tag vorgesehen sind. Folgen Sie bei den Lesungen einfach den Links.

EG 85 O Haupt voll Blut und Wunden

1. O Haupt voll Blut und Wunden,
voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt, zum Spott gebunden
mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön gezieret
mit höchster Ehr und Zier,
jetzt aber hoch schimpfieret:
gegrüßet seist du mir!

2. Du edles Angesichte,
davor sonst schrickt und scheut
das große Weltgewichte:
wie bist du so bespeit,
wie bist du so erbleichet!
Wer hat dein Augenlicht,
dem sonst kein Licht nicht gleichet,
so schändlich zugericht’?

3. Die Farbe deiner Wangen,
der roten Lippen Pracht
ist hin und ganz vergangen;
des blassen Todes Macht
hat alles hingenommen,
hat alles hingerafft,
und daher bist du kommen
von deines Leibes Kraft.

4. Nun, was du, Herr, erduldet,
ist alles meine Last;
ich hab es selbst verschuldet,
was du getragen hast.
Schau her, hier steh ich Armer,
der Zorn verdienet hat.
Gib mir, o mein Erbarmer,
den Anblick deiner Gnad.

9. Wenn ich einmal soll scheiden,
so scheide nicht von mir,
wenn ich den Tod soll leiden,
so tritt du dann herfür;
wenn mir am allerbängsten
wird um das Herze sein,
so reiß mich aus den Ängsten
kraft deiner Angst und Pein.

10. Erscheine mir zum Schilde,
zum Trost in meinem Tod,
und lass mich sehn dein Bilde
in deiner Kreuzesnot.
Da will ich nach dir blicken,
da will ich glaubensvoll
dich fest an mein Herz drücken.
Wer so stirbt, der stirbt wohl.

Text: Paul Gerhardt 1656 nach »Salve caput cruentatum« des Arnulf von Löwen vor 1250
Melodie: Hans Leo Hassler 1601; geistlich Brieg nach 1601, Görlitz 1613 »Herzlich tut mich verlangen« (im Regionalteil Nordelbien Nr. 641

Vater unser

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigem.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Segen

Es segne und behüte uns Gott,
der Allmächtige und Barmherzige,
Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.